G 1206 mit Caterpillar-Motor für Frankreich

Im Zuge eines langwierigen Zulassungsprozesses waren an den sechs Lokomotiven verschiedene Umbauten notwendig, die überwiegend in Kiel ausgeführt wurden. Die bedeutendste Änderung fand im Bereich der Bremsanlage statt. Diese wurde in eine in Frankreich übliche Zweikreisbremse mit je einem Steuerventil für die beiden Drehgstelle umgebaut. Um das zuverlässige Funktionieren der in Frankreich verwendeten Gleisbesetzmelder mit Stromfluss von der einen zur anderen Schiene zu gewährleisten wurden außerdem sogenannte Putzklötze nachgerüstet. Bei ihnen handelt es sich um Bremsklötze, die während des Bremsvorgangs mit relativ geringem Druck auf die Laufflächen der Räder wirken. Dadurch wird zwar die Lauffläche der Räder gesäubert, die eigentliche Bremswirkung verbleibt aber bei den Scheibenbremsen. Nach der im Frühjahr 2002 erfolgten Zulassung der Loks in Deutschland und Frankreich bestellte die SNCF weitere vier Lokomotiven in dieser Ausführung.
Ende 2003 wurde eine weitere Serie mit den Nummern 461011 bis 461023 geliefert. Aufbauend auf der bereits zugelassenen Version der G 1206 für Frankreich und Deutschland erhielten diese Maschinen zusätzliche Sonderausrüstungen. Neben einer auf dem Führerhausdach angeordneten Klimaanlage fällt insbesondere der auf dem rechten vorderen Umlauf untergebrachte Hilfsdiesel für die Batterieladung bei längerer Abstellzeit ohne Fremdeinspeisung auf.

Während insbesondere die Leasingunternehmen ihre Maschinen im Interesse eines möglichst flexiblen Einsatzes mit der vollständigen Ausrüstung für Deutschland und Frankreich beschaffen, können die Beschaffungen der Privatbahnen davon abweichen. Aus Kostengründen wurde bei einigen Maschinen, die ausschließlich für Einsätze in Frankreich vorgesehen sind, auf die deutsche Zugsicherung verzichtet. Die Maschinen von ETF weichen darüber hinaus noch in einem weiteren Punkt von den übrigen Loks dieser Bauart ab. Sie besitzen Stufengetriebe mit den Höchstgeschwindigkeiten 60 und 100 km/h, um so im Rangiergang die für den Baubetrieb notwendigen hohen Zugkräfte zu erreichen.